Sicher ist, dass nichts sicher ist.

Als der Internet-Gigant Facebook den im Jahre 2009 gegründeten Messenger 2014 für circa 19 Milliarden US-Dollar kaufte, wurde eine Vereinbarung zwischen dem WhatsApp-Gründer und ehemaligem CEO Jan Koum und dem Internet-Gigant Facebook getroffen, die besagt, dass Facebook mit WhatsApp nach einer Frist von 5 Jahren ab Kaufdatum durch Werbeeinnahmen Geld verdienen darf. Diese Frist endet im Februar 2019. Mit Ende dieser Frist soll auch direkt Werbung ihren Weg in die App finden. Der vor einiger Zeit eingeführte Status-Bereich in der App, der sehr stark an Snapchat- und Instagram Stories erinnert, soll zum Platz für diese Werbung dienen, welche dann in Form von Status-Nachrichten in diesem Bereich so ähnlich wie bei Snapchat und Instagram erscheinen soll. Damit diese Werbung auf den jeweiligen User perfekt zugeschnitten ist, wird die vor kurzem eingeführte End-to-End-Encryption (Ende-zu-Ende-Verschlüsselung) aufgelockert, damit sich die Werbung im Status-Bereich auf die in den Chats geschriebenen Nachrichten des jeweiligen Users anpasst. Wird also in einem Chat vom User Hundespielzeug in einer Nachricht erwähnt, so erhält der User in seinem Status-Bereich Werbung über Hundespielzeug. Durch die Auflockerung der End-to-End-Encryption wird es wieder leichter Nachrichten in Chats von außerhalb mitzulesen. Alle Veränderungen von WhatsApp werden vor dem finalen Release (Update) an alle der eineinhalb Milliarden User zum Test in mehreren Regionen Indiens ausgerollt, um eine große Testgruppe zu erhalten. Um die Werbung in WhatsApp zu vermeiden gilt als einzige Möglichkeit, den Messenger zu wechseln. Mittlerweile gibt es viele gute Alternativen wie z.B. Telegram, Threema und Signal. Signal würde ich von den drei Messengern bevorzugen, da hier nicht nur eine sehr hohe Verschlüsselungstechnologie drinsteckt, sondern auch ein paar Technologien von WhatsApp, da Brian Acton, einer der WhatsApp-Gründer hier seine Finger mit im Spiel hat, da er nach seinem Ausscheiden bei WhatsApp zu Signal wechselte. Im Grunde genommen bleibt es aber dabei: Selbst die sicherste Verschlüsselung kann geknackt werden, jeder Schritt im Internet ist heutzutage nachvollziehbar und gelöschte Daten sind wiederherstellbar. Mit einem Programm wie Cellebrite, welches in vielen Ländern, unter anderem auch Deutschland, bei der Polizei, zur Ermittlung von Handy-Daten in Strafverfahren genutzt wird oder bei Militär und Geheimdienst, um größere Bedrohungen wie Terroristen auszuspionieren, kann selbst WhatsApp geknackt werden.

geschrieben von Findus Ole Findeisen