Wie jeden Montag sind die Berufsorientierungslehrkräfte in den Gängen der Schule unterwegs. Sie machen die Abfragen nach dem Plan für das kommende Jahr. Viele müssen sich eine Ausbildung suchen, wissen aber noch gar nicht, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen. Schließlich sind wir alle erst 16 und noch gar nicht bereit, diese zukunftsprägende Entscheidung zu treffen. Die meisten nehmen den Sportunterricht noch ernster als den Rest ihres Lebens und diese jungen, verspielten Menschen sollen alleine über den Rest ihres Lebens entscheiden. Und der Gedanke daran, dass die Leute, die wir jeden Tag sehen, in ein paar Wochen in der Arbeitswelt sind, dort für Sachen verantwortlich sind, kommt irgendwie nicht in unsere Köpfe. Ich sehe ehrlich nicht, dass diese Idioten unsere Zukunft sind. Nichts gegen unsere Generation, aber die meisten sind einfach nur  verantwortungslos und faul und ich weiß nicht, wie wir irgendwas erreichen wollen in der Wirtschaft. Es gibt relevantere Themen als Zocken und Saufen, wie wär es mal mit Klima?  Schließlich sind wir die Menschen, die unsere Welt am Laufen halten müssen. Wir werden jetzt als junge Erwachsene gesehen, aber auch wenn wir nicht mehr Ticken spielen oder gackernd über den Schulhof laufen, sind wir innerlich kindlicher als man wohl manchmal denkt. Andere halten sich jedoch für schon besonders erwachsen und wissen trotzdem nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, was ihnen jetzt so, wo der Abschluss naht, zum Problem wird. Genau das ist aber der Moment, in dem wir uns fragen, seit wann die Zeit überhaupt gekommen ist, dass wir auch nur ansatzweise erwachsen denken und handeln müssen. Denn dazu sind mindestens 98 Prozent von uns wahrscheinlich nicht mal in drei Jahren in der Lage. Es gibt jedoch Kinder, die früh schon wissen, was sie machen wollen und auch schon geistig in der Lage wären, die Schule zu verlassen. Außerdem gibt es auch viele Jugendliche, die in der Schule nichts erreichen, aber in ihrem Berufsleben erfolgreich sind. Schule hat im Endeffekt wenig mit dem Leben zu tun.

(Text: Leonie, WP-Kurs Schülerzeitung)