Bericht über „Fridays for Future“

Europaweit streiken Schüler und junge Erwachsene seit einigen Monaten jeden Freitag für eine radikalere Klimaschutzpolitik. Die Organisation „Fridays for future“ ist mit Greta Thunberg und tausenden Schülern und Studenten das Gesicht dieser Proteste.

Den Ursprung dieser Demonstrationen findet man in Schweden, der Heimat, der sechzehn jährigen Klimaaktivistin Greta, die vor ca. einem halben Jahr damit begonnen hat, jeden Freitag anstatt zur Schule zu gehen, friedlich vor dem schwedischen Reichstag zu demonstrieren. Mit dem folgenden Satz begründet sie ihr Verhalten: “Why should I be studying for a future that soon may be no more, when no one is doing anything to save that future?”. Übersetzt also: Warum sollte ich zur Schule gehen um für eine Zukunft zu lernen, die gar nicht mehr lange existiert?

Da sich ihr so viele Kinder und Jugendliche angeschlossen haben resultiert daraus, dass die Schulklassen an Freitagen leere Plätze aufweisen. Deswegen sind die Demos umstritten, Erwachsene werfen den Schülern vor die Proteste als Vorwand zu benutzen, um nicht zur Schule zu gehen. Fünfundfünfzig Prozent der Bevölkerung dulden die sogenannte „Schulschwänzerei“, zweiundvierzig sind anderer Meinung. Der CDU-Politiker Armin Laschet meint, dass die Schüler in ihrer Freizeit demonstrieren sollten um ein größeres Opfer zu bringen. Hingegen hat sich der Satiriker und EU-Politiker Martin Sonneborn erlaubt ein Entschuldigungsschreiben für die demonstrierenden Schüler zu verfassen.

In den diesjährigen Europawahlen spiegelt sich wider, dass dem Klimawandel mehr Glauben geschenkt wird. Die Grünen sind nun mit einem Stimmenzuwachs von 9,8 % und 21 Sitzen im Europaparlament vertreten. Ihre Ziele sind es vor allem dem Klimawandel entgegen zu wirken und den Zusammenhalt Europas zu stärken. Ob sie sich gegen die CDU (mit 23 Sitzen), die den Klimawandel nicht ernst genug nimmt und die AfD (mit 11 Sitzen), die den Klimawandel leugnet, für die deutschen Wähler in Brüssel, durch setzen können wird sich bald zeigen.

Doch wie entscheide ich selber darüber, ob es mir wert ist, Fehltage zu sammeln, aber dafür mit einer Schülerbewegung etwas zu verändern und die Gedanken der Menschen auf globale Probleme zu lenken? Ich kann hier nur von mir sprechen und meine Gedanken zu den Fridays-for-Future-Protesten äußern. Ich erachte die Demonstrationen als Sinnvoll, jedoch fällt es mir schwer an einem Sieben-Stunden-Tag einfach so den ganzen Unterricht zu verpassen. Ich finde es daher wichtiger privat gegen den Klimawandel vorzugehen, um in diesem Sinne etwas zu verändern.

Im Großen und Ganzen muss also jeder für sich selbst entscheiden ob man die Proteste gutheißt, an ihnen teilnimmt oder ob man eines oder beides lässt.

von Emma Hesse,10c